Gestern testete der Bitcoin-Kurs erneut schnell die Marke von 90.000 USD und fiel für einige Minuten darunter. Danach erholte er sich wieder, und wir befinden uns derzeit wieder bei 95.000 USD. Das Interesse ist nach wie vor groß, wie die abnehmende Zahl der sowohl an den Börsen als auch außerhalb der Börsen verfügbaren Bitcoins zeigt. Das Angebot schrumpft und wir nähern uns möglicherweise einer Phase, in der der Markt ein Gefühl der Verknappung zu spüren bekommt.
In meiner Analyse vom Sonntag habe ich auf die abnehmende Zahl der OTC (Over-the-Counter) verfügbaren Bitcoins hingewiesen. Hier haben vor allem börsengehandelte Fonds (ETFs) Coins aufgekauft, und ihr Eintritt in die regulären Kryptowährungsbörsen wird noch erwartet. Dieser Moment ist wahrscheinlich nicht mehr weit entfernt, denn allein im Dezember wurden etwa 14.000 neue Münzen geschürft, während Spot-ETFs die dreifache Menge kauften.
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Möglicher „Angebotsschock“ könnte Preise in die Höhe treiben
Das abnehmende Angebot ist nicht auf den OTC-Bereich beschränkt. Ein Blick auf die Kryptowährungsbörsen zeigt, dass auch deren Reserven schrumpfen. Derzeit sind dort etwa 2,35 Millionen Bitcoins verfügbar. Das mag zwar nach viel klingen, aber aus langfristiger Sicht nähert es sich einem Siebenjahrestief. Seit der Zulassung von Spot-ETFs sind die Reserven langsam aber stetig gesunken. Und das, obwohl die oben erwähnten Fonds noch nicht in großem Umfang an diesen Börsen kaufen.
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Wir müssen bedenken, dass seit der Halbierung im April nur noch etwa 450 neue Münzen pro Tag geschürft werden. Der aktuelle tägliche Dollarwert der neu geschürften Bitcoins liegt daher bei etwa 40,5 Millionen USD. In der Zwischenzeit liegt der langfristige durchschnittliche tägliche Zuwachs bei den Spot-ETFs bei etwa 144,3 Millionen USD. Die Münzen verschwinden also viel schneller vom Markt, als neue Münzen geschürft werden können.
Bitcoin braucht einen Katalysator, um die USD 100.000 zu durchbrechen
Ich habe nach einem interessanten makroökonomischen Ereignis Ausschau gehalten, das den Impuls geben könnte, uns wieder über die 100.000 USD-Marke zu bringen. Die Handelsvolumina sind derzeit schwach – ein so geringes Volumen wurde zuletzt vor den US-Präsidentschaftswahlen verzeichnet. Wir werden sehen, ob die Amtseinführung von Donald Trump zu einem Anstieg der Volumina und der Marktdynamik führt. Bis dahin könnte sich der Bitcoin-Preis weiterhin seitwärts zwischen 90.000 und 100.000 USD bewegen.
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